Mit Form und Kraft

Wer im Transportwesen tätig ist, weiß wie wichtig eine korrekte Ladungssicherung ist. Sollte man zumindest annehmen. Die meisten verlassen sich jedoch schlichtweg auf den Aufbau des Fahrzeuges und vergessen dabei wichtige Aspekte, wie Zurrwinkel, Reibbeiwerte oder Eigenschaften der verwendeten Zurrmittel. Um die Sicherung der Ladung zu gewährleisten müssen daher gewisse Grundlagen herangezogen werden. Hierzu zählen verschiedene Verladetechniken und Zurrmethoden. Zunächst Unterscheidet man hier in die kraft- und formschlüssige Sicherung.

Mit Form und Kraft

Kraftschluss

Von einem Kraftschluss spricht man, wenn die Reibungskräfte durch einen stärkeren Anpressdruck erhöht werden. Das Verrutschen der Ladung wird somit verhindert. Ein Beispiel dafür ist das Niederzurren, bei dem Zurrwinkel und Anpressdruck eine entscheidende Rolle spielen.

Bei dieser Art der Sicherung sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass die Ladung nicht „festgebunden“ ist, sondern nur herunter gedrückt wird. Der Effekt ist in etwa so, als würde man einen schweren Metallblock darauf ablegen. Die Ladung wird künstlich beschwert und so mehr an den Fahrzeugboden gedrückt. Der Reibbeiwert erhöht sich also.

Tipp: Wer sich für das Niederzurren entschieden hat, sollte immer genau auf den STF-Wert seiner Zurrmittel achten und eine möglichst hohe Vorspannkraft anstreben.

Formschluss

Bei einem Formschluss wird ebenfalls das Verrutschen unterbunden. Hier wird jedoch nicht der Anpressdruck erhöht, sondern Zwischenräume zwischen den einzelnen Gütern vermieden.

Dazu verlädt man entweder so, dass alle Einheiten dicht an den Fahrzeugwänden stehen und dazwischen weitere Ladung positioniert ist. Und / oder man füllt Leerräume mit Leerplatten aus. Beispiel hierfür ist das Direktzurren der Spanngurte LKW (Diagonalzurren, Schrägzurren, …). Wählt man das Diagonalzurren für seine Ladung, so benötigt man vier Zurrmittel, von den jedes die Ladung in zwei Richtungen absichert. Wichtig dabei sind die Zurrwinkel.

Doppelt hält besser

Am ehesten empfiehlt sich jedoch eine Kombination aus beiden Arten. So kann man bei der formschlüssigen Sicherung nicht immer davon ausgehen, dass der Fahrzeugaufbau den auftretenden Kräften gewachsen ist. Ein zusätzlicher Kraftschluss bringt hier die nötige Stabilität.