Pädiatrie: Ergotherapie für Kleinkinder

Häufig fragen sich viele Eltern, ob ihr Kind eine Logopädie, Krankengymnastik oder Ergotherapie benötigt, sobald es schlechter spricht, ungeschickter ist oder sich anders verhält als andere Kinder. Wenn der Kindergarten Auffälligkeiten beim Kind feststellt, sind die Eltern schnell verunsichert. Denn alle Eltern wünschen sich einen reibungslosen Weg für ihr Kind vom Kindergarten bis zum erfolgreichen Schulstart.

Pädiatrie - Ergotherapie für Kleinkinder

Heutzutage erhalten laut AOK-Heilmittelbericht 2014 über 20 Prozent der Jungen im Alter von vier bis neun Jahren Ergo- bzw. Logotherapie. Dieser Fakt regt Ärzte und Therapeuten zum Nachdenken an. Das Schlagwort zu diesem Thema heißt "Medikalisierung der Kindheit". Im Zuge dessen muss geklärt werden, wann ein Kleinkind eine Ergotherapie benötigt und welcher Ergotherapiebedarf in Form von Therapiegeräten dafür notwendig ist.

Das Konzept der Ergotherapie

Zahlreiche Erwachsene vertreten die Meinung, dass Ergotherapie lediglich aus Ballwerfen, Malen und Türmchenbauen besteht. Doch dahinter steckt so viel mehr. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Firmen, die Ergotherapiebedarf vertreiben. Eine Ergotherapie kann bei bestimmten Entwicklungsstörungen ins Auge gefasst werden und ist als eine gut durchdachte Förderung gedacht.

Der Begriff "Ergotherapie" findet seinen Ursprung im Griechischen. Er bedeutet in etwa "Heilung durch Handlung und Arbeit". Dafür wird spezieller Ergotherapiebedarf verwendet. Die Ergotherapie hat zum Ziel, Menschen von ihrer Entwicklungsstörung zu befreien und ihnen ein selbständiges Leben zu ermöglichen. Für die Ergotherapie werden spezielle Geräte des Ergotherapiebedarfs verwendet. Bei ergotherapeutischen Maßnahmen werden die Konzentrationsfähigkeit, die Motorik sowie das Sozialverhalten geschult. Bei Kindern hat die Ergotherapie Großteiles einen spieltherapeutischen Charakter. Diese Therapie hilft ihnen dabei, sich mit ihren Problemen auf eine spielerische Art und Weise auseinanderzusetzen.

Notwendigkeit der Ergotherapie

Im Laufe der vergangenen Jahre ist die Zahl der ärztlich verordneten Ergotherapien bei Kindern gestiegen. Die Diagnosen der Kinder sind sehr vielfältig. Jedoch schreiten Ärzte häufig bereits bei kleinsten Bewegungs- und Verhaltensauffälligkeiten zur Tat.

Um diese Auffälligkeiten auszumerzen, bietet sich bestimmter Ergotherapiebedarf, der über normale Spielgeräte hinausgeht, an. Häufig äußern Eltern den Wunsch, dass sie mit ihrem Kind im Kleinkindalter eine Ergotherapie aufsuchen möchten. Sie ist dann sinnvoll, wenn das Kleinkind tatsächlich an eindeutigen Verzögerungen in der geistigen, körperlichen und seelischen Entwicklung leidet sowie Defizite in der Wahrnehmung, Motorik sowie im sozialen Verhalten aufweist. Im Kindergarten oder bei den U-Untersuchungen werden folgende Defizite häufig entdeckt:

  • Allgemeine Verhaltensauffälligkeiten, wie beispielsweise hohe Aggressivität
  • Verstärkter oder fehlender Bewegungsdrang
  • Große Konzentrationsschwierigkeiten - In manchen Fällen wurde bereits AD(H)S diagnostiziert.
  • Außenseiter-Rolle: Das Kind distanziert sich von Gruppen und spielt isoliert.
  • Übersteigertes oder geringes Schmerzempfinden
  • Schlafstörungen
  • Enuresis (Bettnässen)
  • Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme
  • Übersteigertes oder geringes Selbstwertgefühl

Ablauf der Ergotherapie

Bei manchen Kindern reicht die Bewegung in der Kita nicht aus, damit sie sich altersgerecht entwickeln können. Vielmehr wird die Bewegung in der Kita zur Qual, weshalb sich das Kind von der Gruppe distanziert und lieber für sich alleine spielt. Eine Ergotherapie muss nicht zwangsläufig der letzte Ausweg sein. Vielmehr kann sie mit einem Bewegungskonzept und dem Einsatz entsprechender Therapiegeräte einen ganzheitlichen Heilungs- und Entwicklungsprozess anstoßen. Hier bietet der Markt eine große Bandbreite an Geräten für den Ergotherapiebedarf.

Zu Beginn erfolgt ein Gespräch zwischen den Eltern und dem Ergotherapeuten, damit er sich ein Bild von den Symptomen des Kindes machen kann. Während der Ergotherapie wird das Kleinkind beim Spielen beobachtet. Ältere Kinder müssen zusätzlich konkrete Aufgaben lösen. So kann der Ergotherapeut etwaige Normabweichungen erkennen und einen geeigneten Therapieansatz einleiten.

Da bei Kleinkindern die Bewegung in der Kita in der Regel nicht ausreicht, nutzt der Ergotherapeut für seine Therapie verschiedene Therapiegeräte. Der Markt für Ergotherapiebedarf konnte in den vergangenen Jahren einen Boom verzeichnen. Denn die Materialien sind Teil eines ganzheitlichen Bewegungskonzepts. Schwebetücher erfreuen sich bei Kindern großer Beliebtheit und entpuppen sich als absolutes Musthave. Auf den Tüchern können sich mehrere Kinder gleichzeitig bewegen, austoben und wie auf Wolken schweben. Sie werden entweder an Wandschienen oder an der Decke befestigt.

Bei der Ergotherapie versucht der Ergotherapeut Therapiegeräte zur Verfügung zu stellen, mit denen eine andere Bewegung als in der Kita möglich ist. Für Kleinkinder empfehlen sich Multigurte. Diese Schaukel-Kombinations-Systeme setzt dem Schaukeln keine Grenzen. Ein Drehwirbel kann diese Schaukelart in Rotation versetzen. Aber auch Gummitubes können eine federnde Dynamik erzeugen.

Da bei der Therapie das Umfeld des Kindes eine wichtige Rolle spielen, werden bei einem Kleinkind die Eltern oder Bezugspersonen aus dem Kindergarten in der Regel in die Therapie mit eingebunden. Während der Therapie können sie einerseits die Therapiegeräte mit dem Kind benutzen, andererseits werden sie über den Zustand des Kindes informiert.

Da die Ergotherapie sehr vielseitig ist, haben die Therapeuten ein großes Repertoire an Ergotherapiebedarf, mit dem die Kinder behandelt werden können. Zeigt ein Kind beispielsweise bei der Bewegung in der Kita bestimmte Verhaltensmuster oder Anzeichen, bei denen eine Ergotherapie notwendig sein kann, müssen die Erzieher reagieren. Die Bewegung in der Kita ist für Kleinkinder besonders wichtig. Zwar verfügt der Kindergarten nicht über derartige Therapiegeräte, dennoch wird das Verhalten des Kindes geschult. Das kann einen Fortschritt der Therapie herbeiführen. Je nach Alter des Kindes kann unterschiedlicher Ergotherapiebedarf benötigt werden. Während sich für Kleinkinder Schwebetücher eignen, turnen Kinder im Grundschulalter lieber auf Dschungel-Parcours.

Häufig wollen Eltern nicht wahrhaben, dass ihrem Kleinkind die Bewegung in der Kita nicht ausreicht und es eine Ergotherapie benötigt. Allerdings kann man sagen, dass die Therapie weniger lang durchgeführt werden muss, je geringer die vorhandenen Defizite des Kindes sind. Die Bewegung in der Kita und das Spielen mit anderen Kindern sind ein essenzieller Bestandteil in der Entwicklung des Kleinkindes. Liegt hier eine eindeutige Verzögerung in der geistigen, körperlichen und seelischen Entwicklung des Kindes vor, sollte diesem Problem schnell Abhilfe geschafft werden. Mithilfe bestimmter Therapiegeräte, einem gezielten Bewegungskonzept des Therapeuten sowie der Unterstützung durch die Bezugspersonen können die Defizite des Kleinkindes rasch beseitigt werden. Der Ergotherapiebedarf für diese Behandlung ist sehr vielseitig, sodass die Bewegung in der Kita in der Regel gut ergänzt werden kann.